Wer wir sind

Die Hamburger Singakademieist ein gemischter Chor, gegründet 1819 bestehend aus ca. 30 engagierten Sängerinnen und Sängern. Wir erarbeiten im Jahr in der Regel drei unterschiedliche Konzert-Programme und führen diese im Sommer, im Herbst und in der Adventszeit auf.

Besonders gerne erinnern wir uns an die Sea Symphonie von Ralph Vaughan Williams, die wir Ende 2019 zu unserem 200jährigen Bestehen aufführen konnten.

Unser Neustart in 2022 begann mit einem besonders berührenden Konzert zum Thema LUX in der neu renovierten Kirche St Nicolaus, HH-Alsterdorf, ein Zusammenspiel aus Kirchenhistorie, Lichtinstallation und Musik. Ein für uns unvergessliches Erlebnis. Wir freuen uns, dass dieses Projekt vom Bundesverband Chor & Orchester im Rahmen der bundesweiten Förderung „Neustart Amateurmusik“ gefördert wurde und in 2023 als besonders hervorzuhebendes Projekt ausgezeichnet und vorgestellt (Film Min.5:58) worden ist.

Unser Chor ist ein eingetragener Verein. Aktive und passive Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Wir finanzieren uns ausschließlich privat durch unsere Mitgliedsbeiträge und projektbezogene Förderungen sowie Spenden.

Geschichte

Die traditionsreiche Vereinigung von Laiensängerinnen und -sängern entstand 1819 als „Die Gesellschaft der Freunde religiösen Gesanges“. Seit 1844 trägt sie den Namen „Hamburger Singakademie“. Als einer der ältesten Hamburger Chöre nimmt die Hamburger Singakademie einen bedeutenden Platz im Hamburger Musikleben ein. Sie hat alle großen Chor-/Orchesterwerke – zum Teil vielfach – aufgeführt.

Namen bekannter Hamburger Familien finden sich in den Mitgliederlisten: u. a. Mönckeberg, von Gossler, Schmilinsky, Lutterroth oder Sieveking. Entscheidenden Anteil an den Anfangserfolgen der Singakademie hatte Friedrich Wilhelm Grund, der Begründer der Philharmonischen Gesellschaft, die er 44 Jahre lang leitete. Einer seiner Nachfolger, Julius von Bernuth, der 27 Jahre lang die Singakademie dirigierte, brachte bereits 1869 das Deutsche Requiem von Johannes Brahms mit der Philharmonischen Gesellschaft und der Hamburger Singakademie in der Michaeliskirche zur Aufführung. Seit 1903 führte der Chor, mit Ausnahme der Jahre 1940 und 1946, das Requiem regelmäßig bis zum Jahr 1994 am Buß- und Bettag auf.

Seit 1872 bestand eine enge Verbindung zum Philharmonischen Staatsorchester. Chordirigenten waren meist die Chordirektoren der Staatsoper wie Max Thurn, Wilhelm Brückner-Rüggeberg, Adolf Bautze, Günther Schmidt-Bohländer und Jürgen Schulz. Von 1990 bis 1999 leitete Theo Wiedebusch, der Chordirektor der Bremer Oper, die Hamburger Singakademie.

Die Hamburger Singakademie wurde von berühmten Dirigenten geleitet: u. a. Eugen Jochum, Joseph Keilbert, Paul Hindemith, Rudolf v. Oertzen, Leopold Ludwig, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Aldo Ceccato, Hand Zender, Giuseppe Sinopoli, Hans-Martin Schneidt, Christoph Eschenbach, Gerd Albrecht, Dietrich Fischer-Dieskau, Ingo Metzmacher.

1990 wurde die feste Bindung zum Philharmonischen Staatsorchester gelöst. Die Hamburger Singakademie arbeitet jetzt auch mit anderen Orchestern zusammen und erweiterte ihr Repertoire um a-cappella-Chorwerke.

Seit Ende 2000 geht die Hamburger Singakademie neue Wege. Sie führt vor allem Werke auf, die nicht zum Standard-Repertoire gehören. Angestoßen wurde diese Ausrichtung durch den damals neuen Chorleiter Prof. Cornelius Trantow, der den Chor mit ungewöhnlicher Chorliteratur bekannt machte und damit das neue Profil prägte.

Von Juli 2011 bis Ende 2021 setzte sein Nachfolger, Jörg Mall, die Chorarbeit fort und feierte mit dem Chor am 30.11.2019 das 200jährige Bestehen des Chors mit der Aufführung „A Sea Symphony“ von Ralph Vaughan Williams zusammen mit den Hamburger Symphonikern in der Laeisz-Halle. 2019 erhielt die Hamburger Singakademie e.V. zu ihrem 200. Jubiläum vom Bundespräsidenten die Zelter-Plakette für ihre Verdienste an der Mitgestaltung der Kultur, die höchste deutsche Auszeichnung für Amateurchöre.

Die fast dreijährige Covid19-Pandemie ab Anfang 2020 stellte den Chor auf eine harte Probe. Sogenannte ZOOM-Proben wurden nur noch von der Hälfte der Mitglieder besucht und zum ersten, wieder erlaubten Konzert im November 2021 war der Chor, wie schon einmal 1947, auf ein reines Frauenensemble geschrumpft.

Am 01.02.2022 startete dieses Ensemble unter der neuen Leitung von Frederike Sagebiel mit einem ersten Konzert für Frauenchor im Sommer 2022. Aber schon nach den Sommerferien konnten wir uns wieder als gemischter Chor treffen und blicken nach drei weiteren erfüllenden Konzerten optimistisch in die Zukunft.

Wenn Sie darüber hinaus mehr über die lange Tradition des Chors erfahren möchten, können Sie auch das Jubiläumsbuch „In höchsten Tönen und tiefsten Tiefen“ zum Selbstkostenpreis von 25 € erwerben ().

Erstellt zum 200jährigen Bestehen des Chores ist es eine Chronik, in der sein Stellenwert in der Hamburger Musikgeschichte in diesen 200 Jahren beleuchtet sowie seine Entwicklung nachgezeichnet wird.